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Heilpflanzen A|B|C

Carnaubapalme (Copernicia prunifera)

Die Carnaubapalme wächst bis zu 15 Meter Höhe. Als Anpassung an trockene Jahreszeiten scheiden ihre etwa zwei Meter langen Fächerblätter an ihrer Ober- und Unterseite feine Wachsschüppchen ab, die sie vor zu hoher Wasserverdunstung schützen. 100 Jahre lang war dieses Wachs ein wichtiges Exportgut Brasiliens, doch ab der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde es von synthetischen, erdölbasierten Ersatzstoffen nahezu verdrängt. Heute erinnert man sich wieder an den nachwachsenden Rohstoff und setzt ihn vielfältig ein.

Herkunft und Anbau

Einziger bedeutender Produzent für Carnaubawachs ist Brasilien, der semiaride Nordosten des Landes ist auch das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Carnaubapalme. Erst seit 2003 wird sie im Zuge von Wiederaufforstungen gezielt angepflanzt. Natürlich vorkommende Bestände werden regelmäßig abgeerntet, indem in der trockenen Jahreshälfte mehrmals je sechs bis acht Fächerblätter pro Palme abgeschlagen werden; so nimmt der Baum keinen Schaden und kann weiterwachsen. Sobald die eingesammelten Blätter vertrocknen, lockern sich die Wachsschuppen und können abgeklopft und abgeschabt werden.

Inhaltsstoffe

Carnauba ist das härteste in der Natur vorkommende Wachs. Es löst keine Allergien aus und wird bei innerer Anwendung unverändert vom Körper wieder ausgeschieden. Dass es noch dazu nahezu geruchlos ist und mit seinem ungewöhnlich hohen Schmelzpunkt von über 80 °C unempfindlich gegen Hitze ist (also auch gegen zu viel Sonne), macht es zu einem idealen Konsistenzgeber in Kosmetika. Die beste Qualität liefern junge Blätter, deren Wachs hellgelb ist; je älter die Blätter sind, desto dunkler ist das Carnaubawachs und desto mehr würde es die Farbe von Cremes und Lippenstiften beeinträchtigen.

Verwendung von Carnaubawachs

  • Insbesondere bei der Herstellung von dekorativer Kosmetik wird Carnaubawachs zur Einstellung der Konsistenz genutzt – zum Beispiel werden Lippenstifte oft mit dem Zusatz von geeigneten Mengen an Carnaubawachs auf die gewünschte Festigkeit eingestellt.
  • Da Carnaubawachs einen dünnen Wachsfilm auf der Haut hinterlässt, verhindert es die Verdunstung von Feuchtigkeit, man findet es zum Beispiel in vielen Lippenpflegeprodukten.
  • Innerlich eingenommenes Carnaubawachs hat keine Auswirkung auf den menschlichen Körper, deshalb kann es verwendet werden, um Lebensmittel – zum Beispiel Zitrusfrüchte – mit einer Schutzschicht zu versehen. Auch als Trennmittel für Medikamente, Fruchtgummis, Kaugummis usw. wird es eingesetzt.
Besonderes

In der Lebensmittelindustrie wird Carnaubawachs mit der Nummer E 903 bezeichnet. Es ist aber auch in vielen weiteren Lebensbereichen präsent: In Schuhcreme, Bohnerwachs und anderen Reinigungs- und Poliermitteln, Kerzen, Lacken, Schallplatten, Papieren und vielem mehr sorgt es für eine glatte, glänzende und widerstandsfähige Oberfläche.

Weitere Themen

Die immergrüne Bergamotte entstand im 16. Jahrhundert als Kreuzung von Bitterorange und Zitronat-Zitrone. Der bis zu vier Meter hohe Baum blüht – anders als andere Zitrusgewächse – nur einmal im Jahr. Seine Früchte sind im Reifezustand zitronengelb, etwa so groß wie Tennisbälle und besonders dickschalig. Diese Fruchtschalen machen die Bergamotte so begehrt: Aus ihnen wird durch Kaltpressung das wertvolle Bergamotte-Öl gewonnen – auch „grünes Gold“ genannt.

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Die Echte Kamille wächst seit der jüngeren Steinzeit als Kulturbegleiter in der Nähe von Siedlungen, zum Beispiel an Ackerrändern und auf Brachland. Schon früh fand sie als eines der wichtigsten Heilkräuter auch einen Platz in den Bauern- und Klostergärten. Die gesamte Pflanze verströmt den typischen Kamillenduft, ihre Blätter sind mehrfach gefiedert und sehen fedrig aus. Von Mai bis September erscheinen die Blüten mit weißem Strahlenkranz und einer gelben Mitte, die sich mit zunehmender Blühdauer immer mehr aufwölbt.

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