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Heilpflanzen A|B|C

Jojoba (Simmondsia chinensis)

Der immergrüne Jojobastrauch wächst in der Sonora-Wüste, die Teile Mexikos, Kaliforniens und Arizonas einnimmt. Der etwas struppig aussehende Strauch wird ungefähr zwei Meter hoch und ist perfekt an das trockene Klima angepasst: Die bis zu zehn Meter in die Tiefe reichende Pfahlwurzel versorgt die Pflanze mit Wasser, und die ledrigen, mattgraugrünen Blätter sind durch eine Wachsschicht vor zu großen Verdunstungsverlusten geschützt. Die kleinen, gelblichen Blüten erscheinen von März bis Mai.

Herkunft und Anbau.

Es gibt weibliche und männliche Jojobasträucher. Aus den unscheinbaren, weißen Blüten der weiblichen Exemplare entstehen Früchte, die zunächst in Form, Farbe und Maßen an große, grüne Oliven erinnern. Im Reifezustand springen die braun und runzelig gewordenen Kapseln auf und geben den innen liegenden rotbraunen Samen frei. Anbaugebiete des gegen Krankheiten unempfindlichen Jojobastrauchs liegen unter anderem in den USA, in Israel, Indien und Kenia. Weil die Jojoba mit sehr trockenen Standorten zurechtkommt, ist sie für unwirtliche Regionen als Kulturpflanze von großem Interesse.

Inhaltsstoffe.

Jojobasamen bestehen zu ungefähr 50 Prozent aus Jojobaöl, das eigentlich kein Öl ist, sondern das einzige in der Natur vorkommende Wachs, das bei Zimmertemperatur in flüssiger Form vorliegt. Seine chemische Struktur ähnelt stark der des Walrats, der aus Pottwalen gewonnen und mit gutem Grund nicht mehr verwendet wird. Jojobaöl oxidiert nicht, kann also nicht ranzig werden. Es wirkt entzündungshemmend und bakteriostatisch; unter anderem enthält es auch Vitamin E, Provitamin A und weitere Antioxidantien. Kaltgepresstes Jojobaöl ist goldgelb klar und duftet leicht; raffiniertes Öl ist dagegen farb- und geruchlos.

Verwendung des Jojobaöls.

  • Jojobaöl ist eines der wichtigsten natürlichen Basisöle für Kosmetika, die Haut und Haare pflegen. Produkte mit Jojobaöl besitzen eine ausgleichende Wirkung auf das Fett-Feuchtigkeits-Verhältnis der Haut, auch schuppige und fettige Kopfhaut reagiert positiv.
  • Da Jojobaöl gut einzieht und keinen lästigen Fettfilm auf der Haut hinterlässt, ist es besonders gut zur Pflege fettiger Haut geeignet. Überschüssige Talgproduktion wird reguliert, eine nicht wahrnehmbare wachsartige Schicht verbleibt auf der Haut, versiegelt sie aber nicht und schützt sie vor dem Austrocknen.
  • Für die Küche sind Jojobasamen nicht geeignet, sie sind unverdaulich und enthalten das Glykosid Simmondsin, das Blausäure freisetzt. Auch das Jojobaöl selbst hat sich als unverträglich bei innerer Einnahme herausgestellt.
Besonderes.

Zu ihrem irreführenden Namen „chinensis“, also „aus China kommend“, kam die Jojoba, weil der Botaniker Johann Link die Beschriftung einer Kiste mit Pflanzenmaterial versehentlich als „China“ statt als „Calif“ las. Um die Verwirrung komplett zu machen, gibt es die in Ostasien (und mittlerweile auch in Südeuropa) häufig angebaute Chinesische Jujube (Ziziphus jujuba), deren essbare Früchte äußerlich der Jojoba ähneln, die aber einer ganz anderen Pflanzenfamilie angehört.

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