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Gartenjahr

Zimmerpflanzen zurückschneiden und über Stecklinge vermehren

In den zurückliegenden Monaten mit wenig Licht und warmer Heizungsluft haben viele Zimmerpflanzen zu lange und schwache Triebe ausgebildet und sollten nun zurückgeschnitten werden. Dies ist notwendig, um wieder zu einem kräftigen und gedrungenen Wuchs zu gelangen. Die abgeschnittenen Triebspitzen können gut als Stecklinge für die Anzucht neuer Pflanzen verwendet werden.

Es wird benötigt:

  1. Werkzeug: scharfes Messer oder scharfe Blumenschere mit geraden Klingen, gegebenenfalls Pikierholz.
  2. Zubehör: Gefäß für die Stecklinge (Quelltöpfe, Anzuchtplatte, kleine Blumentöpfe, kleine Gläser), schwach gedüngtes Substrat (Aussaaterde), durchsichtige Folienbeutel mit Haushaltsgummis oder Zimmergewächshaus.

Anleitung

  • Der Rückschnitt der Zimmerpflanzen ist stark abhängig von ihrer Wuchsform. Als Faustregel gilt aber für Arten, die mit beblätterten, aufrechten oder hängenden Trieben wachsen: Lange und schwache Triebe etwa um ein Drittel bis zur Hälfte einkürzen und dabei immer bis zu einem Blattansatz zurückschneiden. Keine Stummel stehen lassen, die eintrocknen könnten.
  • 10 bis 14 Tage nach dem Rückschnitt in frische, mit einem Langzeitdünger versehene Erde umtopfen. (Ein Umtopfen ist aber nur etwa alle zwei Jahre notwendig.)
  • Bei Bedarf aus den angefallenen Triebspitzen Stecklinge schneiden. Hierbei kommt es auf den richtigen Schnitt an, denn dieser ist Voraussetzung für eine (zügige) Bewurzelung: Er sollte nahe unter einem Blattansatz erfolgen, denn dort bildet die Pflanze an der Schnittfläche ein Wundgewebe (Kallus), aus dem sich Wurzeln entwickeln können. Der Steckling darf nicht zu viele Blätter haben, da der Wasserverlust über diese Verdunstungsflächen sonst sehr groß wäre. Je nach Pflanzenart sind ein bis drei Blattpaare günstig, große Blätter können auch einfach mit Schere und Messer von der Spitze her halbiert werden.
  • Zur Bewurzelung in ein lockeres, durchlässiges, nährstoffarmes Substrat stecken, zum Beispiel in Quelltöpfe oder kleine, mit Aussaaterde gefüllte Töpfe. Für Stecklinge aus weichem Gewebe mit einem Pikierholz ein passendes Loch vorbohren, um beim Stecken ein Abknicken zu verhindern. Viele Zimmerpflanzen bewurzeln auch einfach in Wasser; den Steckling dazu in ein Glas mit warmem Wasser stellen, das bis über den Blattansatz reichen sollte.
  • Auf einer hellen Fensterbank aufstellen.
  • Wachstumsfördernd wirkt sich nun eine hohe Luftfeuchte und Wärme (am besten Bodenwärme) aus. Dazu die Stecklinge entweder mit einem durchsichtigen Folienbeutel überspannen oder in ein kleines Zimmergewächshaus stellen. Auf einem kalten Untergrund zum Beispiel eine Styroporplatte unterlegen.
  • Sobald sich ein kleiner „Wurzelbart“ gebildet hat, die Stecklinge – je nach Art einzeln oder zu mehreren – in ein größeres Gefäß umtopfen. Vor dem Eintopfen die Wurzeln mit den Fingernägeln etwas einkürzen, um eine gute Verzweigung anzuregen.