Dahlien

Die Dahlie – auf den Hochebenen Mexikos und Guatemalas zu Hause – gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae) und zählt heute mit ihren schätzungsweise etwa 20.000 bis 30.000 Sorten weltweit zu den sortenreichsten Blumenarten. Weiterlesen

Ratgeber

Seltene Schönheiten im Garten. Unsere Dahlien

Alte DahlienAlte Dahlien

Die Dahlie – auf den Hochebenen Mexikos und Guatemalas zu Hause – gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae) und zählt heute mit ihren schätzungsweise etwa 20.000 bis 30.000 Sorten weltweit zu den sortenreichsten Blumenarten. Es gibt sie in undenkbar vielen Farben und Formen: ein- oder mehrfarbig, gefüllt oder ungefüllt, niedrig- oder hochwachsend. Gern wird die Dahlie als „Königin des Herbstes“ bezeichnet, da sie bis in den Spätherbst hinein, wenn andere Blumen längst abgeblüht sind, zum flammenden Blickfang wird.

In unserem Sortiment finden Sie eine bunte Vielfalt an besonderen Dahlien – von Balldahlien wie der „Kaiser Wilhelm“, der ältesten deutschen Züchtung von 1881, über Halskrausendahlien wie der „Night Butterfly“ bis hin zu päonienblütigen Dahlien wie der „Bishop of Llandaff“, einer englischen Züchtung von 1928. Einige niedrigwachsende Sorten wie die Mignondahlien sind auch für die Pflanzung in Kübeln geeignet.

Eine kleine Kulturgeschichte

Bereits im 18. Jahrhundert kam die Dahlie, benannt nach dem schwedischen Botaniker Dr. Andreas Dahl, nach Europa. Die erste blühte 1790 im Botanischen Garten von Madrid. Der Direktor des Botanischen Gartens von Mexiko, Vincentes Cervantes, hatte die Dahliensamen oder -knollen (genau lässt sich das nicht mehr nachvollziehen) ein Jahr zuvor an seinen Madrider Kollegen Antonio José Cavanilles gesandt. 1804 bringt Alexander von Humboldt weitere Dahlien von seiner Südamerika-Reise mit nach Paris und Berlin und trägt damit entscheidend zur Ausbreitung in Europa bei. Schon bald wird die Dahlie zum Liebling vieler, auch „prominenter“ Gärtner. Goethe war ein großer Liebhaber der „Georginen“, wie sie früher häufig genannt wurden. Dem Impressionisten Max Liebermann waren die roten, gefüllten Dahlien die liebsten; und der Vikar Theodor Entrup (1879–1937), einer der bekanntesten deutschen Dahlienzüchter, sagte einmal: „Ein Garten ohne Dahlien ist wie ein Schloss ohne Fürstin.“

Erhaltenswert. Alte Dahlien

Seit wir uns mit dem Thema „Alte Kulturpflanzen“ beschäftigen, liegen uns die Dahlien besonders am Herzen. Diese Pflanze, die sich nach ihrer Einführung in Europa einer rasanten Verbreitung in Parkanlagen und Bauerngärten erfreute, scheint inzwischen ein wenig aus der Mode gekommen. Die wenigen Dahlienzüchter bei uns im Land lassen sich jedenfalls fast an einer Hand abzählen. Mit den Züchtern verschwinden aber auch die historischen Dahliensorten, da viele von ihnen gar nicht mehr oder nur in geringen Stückzahlen vermehrt werden. Wir haben bei einigen besonders interessanten Sorten diesen Notstand beseitigt, die geringen verfügbaren Mengen aufgekauft und lassen sie seit vielen Jahren von einem spezialisierten Züchter für uns vermehren.

Eine Augen- und Insektenweide

Ungefüllte Dahlien sind nicht nur eine Augenweide im spätsommerlichen und herbstlichen Garten, sondern auch eine exzellente pollen- und nektarreiche Futterquelle für Honigbienen, Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Dahlien lassen sich im Blumenbeet auch gut mit anderen insektenfreundlichen, sommerblühenden und sonnenhungrigen Pflanzen vergesellschaften – wie Sonnenhut, Wildgladiole, Astern und verschiedenen Salbei- und Minzearten. Eine gute Ergänzung ist auch der Rittersporn, denn die Farbpalette der Dahlien ist zwar riesig, aber in Blau blüht die Gartenschönheit nicht.

Für ein blühendes Zuhause. Dahlien für die Vase schneiden

Dahlien bieten ein ungemein großes Farbspektrum, von Weiß, Gelb und Orange über Rosa bis hin zu einem tiefen Dunkelrot – einige blühen einfarbig, andere mehrfarbig, marmoriert oder geflammt. Außerdem sind sie äußerst blühfreudig, vorausgesetzt sie wachsen an einem sonnigen Standort mit einem durchlässigen und humusreichen Boden. Daher eignen sich Dahlien hervorragend als Schnittblumen. Damit sie in der Vase lange halten, geben wir Ihnen einige nützliche Tipps an die Hand.

  • Wählen Sie Blüten aus, deren Knospen sich vollständig, aber gerade erst geöffnet haben. Eine zu früh geerntete Blüte wird in der Vase nicht mehr aufgehen, denn anders als bei Rosen entfaltet sich die Dahlienblüte nach dem Schnitt nicht mehr. Ist die Blüte beim Schnitt schon zu lange geöffnet, welkt sie in der Vase recht schnell.
  • Schneiden Sie die Dahlien früh am Morgen, dann steht die Pflanze noch in vollem Saft. Verwenden Sie dafür unbedingt ein sauberes und scharfes Messer, um die weichen Blütenstiele nicht zu quetschen.
  • Damit die Schnittfläche nicht eintrocknet, geben Sie die Dahlien nach dem Schnitt direkt in einen Eimer mit frischem Wasser und stellen Sie diesen in den Schatten.
  • Bevor die Dahlien in die Vase kommen, die Stiele noch einmal anschneiden, am besten schräg, denn das vergrößert die „Wasseraufnahmefläche“, und die unteren Blätter von den Blumenstielen entfernen, damit durch deren Zersetzung das Wasser nicht verschmutzt wird.
  • Der beste Platz für den Strauß ist ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Platzieren Sie die Vase nicht in der Nähe einer Obstschale, da das – vor allem von Äpfeln – abgesonderte Reifegas Ethylen die Haltbarkeit der Blumen stark verkürzt.
  • Möglichst täglich das Wasser wechseln. Am besten ist lauwarmes Wasser.
  • Um die Dahlien länger frisch zu halten, helfen zwei Hausmittel: Eine Prise Zucker im Wasser dient als Nährstoffgabe; eine Kupfermünze wirkt antibakteriell und verzögert Zersetzungs- und Fäulnisprozesse.