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Gartenjahr

Tomaten und Paprika auf der Fensterbank vorziehen

Im Vorfrühling (etwa ab Ende Februar) können frostempfindliche Gemüsearten wie Tomaten, Paprika, Auberginen oder Basilikum auf einer hellen Fensterbank in der Wohnung vorgezogen werden.

Es wird benötigt:

  1. Saatgut: Gesundes, keimfähiges Saatgut von Gemüsearten, die sich auf der Fensterbank gut vorziehen lassen, zum Beispiel Tomaten, Paprika, Auberginen oder Basilikum.
  2. Werkzeug: Gießkanne mit möglichst feiner Brause („Gewächshauskanne“), Erdsieb mit geringer Maschenweite (etwa 4 mm).
  3. Zubehör: Anzuchtsubstrat von guter Qualität und möglichst torffrei (Kokosfasersubstrat, gekaufte oder selbst gemischte Anzuchterde), Aussaatgefäße (flache Aussaatschalen, Anzuchtplatten, kleine Töpfe, Quelltöpfe, selbstgemachte Töpfe aus Zeitungspapier), Abdeckmaterial für die Gefäße (durchsichtige Folie bzw. Folienbeutel, größere Haushaltsgummis oder passende Glasplatten), Pflanzenetiketten.

Vorbereitung

Als Aussaatgefäße kommen flache Schalen mit gutem Wasserabzug, Anzuchtplatten (bestehend aus vielen einzelnen Kammern) oder bei relativ großen Samen auch kleine Töpfe oder Quelltöpfe in Frage. Das richtige Substrat muss locker und durchlässig, humusreich, aber nährstoffarm sein; letzteres, um eine gute Wurzelentwicklung zu gewährleisten. Besonders wichtig ist auch die Keimfreiheit, um dem Befall mit Pilzkrankheiten bei den jungen Sämlingen vorzubeugen. Selbstgemischte Erde sollte deshalb (für 30 min bei 100 °C im Backofen) sterilisiert werden. Eine sehr gut geeignete, weitestgehend keimfreie Anzuchterde bieten übrigens auch frisch aufgeworfene Maulwurfshügel auf nicht zu lehmhaltigem Untergrund. Ansonsten gibt es spezielle Aussaaterde, die genau auf die Bedürfnisse der Jungpflanzen abgestimmt ist. Wurde diese Erde bei niedrigen Temperaturen in Schuppen, Keller oder Garage gelagert, sollte sie vor der Aussaat frühzeitig hereingeholt werden, um Zimmertemperatur anzunehmen.

Anleitung

  • Das Substrat locker bis zum Rand einfüllen und glätten, mit der Hand oder einem Stück Holz leicht andrücken und mit einer feinen Brause noch vor der Aussaat gut angießen, da ein späteres Gießen ein Verschwemmen der Samen zur Folge haben kann.
  • Den Samen möglichst gleichmäßig verteilen und darauf achten, dass keine Samenkörner über- oder sehr dicht beieinander liegen. (Dies gelingt gut, wenn sie durch leichtes Klopfen an das Samentütchen ausgebracht werden.) Die Sämlinge entwickeln sich besser, wenn sie genug Platz haben. Sie wachsen in der Regel schneller, sind gesünder und entwickeln ein stärkeres Wurzelsystem.
  • Dunkelkeimer (Pflanzen, deren Samen nur bei ausreichender Dunkelheit keimt bzw. bei denen die Keimung durch Licht gehemmt wird) nach dem Säen mit einer dünnen Schicht Erde übersieben; Lichtkeimer (Pflanzen, die zur Keimung neben den üblichen Faktoren Wasser, Wärme und Sauerstoff auch Licht benötigen) nur leicht andrücken.
  • Die Aussaat mit dem leeren Samentütchen oder einem Etikett markieren.
  • Die Aussaatgefäße abdecken, um die für die Keimung nötige Feuchtigkeit zu erhalten. Dazu eignen sich durchsichtige Folie oder Folienbeutel – die über das Gefäß gespannt und mit einem Gummi fixiert werden – oder eine aufgelegte Glasplatte, wobei letztere nach erfolgter Keimung entfernt werden muss, während eine Folie bis zu einem gewissen Grad „mitwachsen“ kann.
  • Grundsätzlich gilt für die Pflanzenvermehrung (ob durch Aussaat oder über Stecklinge), dass eine hohe Luftfeuchtigkeit anzustreben ist oder, wie der Gärtner sagt, „gespannte Luft“. Sobald die ersten grünen Blätter ausgetrieben sind, verdunstet die Pflanze Wasser – und dies um so mehr, je höher das Licht- und Wärmeangebot ist. Gleichzeitig ist aber das Wurzelwerk der jungen Pflänzchen noch kaum entwickelt, so dass nicht genügend Wasser aus dem Boden aufgenommen werden kann, um den Verlust über die Blätter auszugleichen. Ein hoher Feuchtegehalt der umgebenden Luft wirkt dem entgegen, da er die Verdunstungsrate senkt.

Aussaat in Anzuchtplatten

Aussaat in Einzeltöpfen

Keimlinge hell, warm und feucht halten

  • Um zu hohe Temperaturen zu vermeiden, an sonnigen Tagen gut lüften und gegebenenfalls schattieren. Das geht auf der Fensterbank zum Beispiel einfach mit einem Stück Pappe, das zwischen Scheibe und Pflanzen gestellt wird. Die Luft direkt hinter einer Fensterscheibe erwärmt sich bei Sonneneinstrahlung schnell sehr stark; es können rasch Temperaturen von 30 °C und mehr erreicht werden, die zu einer Schädigung der zarten Jungpflanzen führen würden.
  • Auf ein ausgewogenes Verhältnis von Wärme und Licht achten. Die Temperatur darf bei bedecktem Wetter (und dementsprechendem Lichtmangel) nicht zu hoch sein, denn die Pflanzen bilden unter solchen Bedingungen nur schwache, dünne, blasse Triebe – sie „vergeilen“. Um dies zu vermeiden und einen gedrungenen Wuchs mit gesunden und kräftigen Trieben und Blättern zu fördern, die Aussaatgefäße an dunklen Tagen kühler stellen, jedoch nicht unter 16 °C.

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