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Heilpflanzen A|B|C

Birke (Betula spec.)

Ungefähr 100 Birkenarten gibt es in der gemäßigten Klimazone der nördlichen Erdhalbkugel, pharmazeutisch werden Moor-Birke (Betula pubescens) und Hänge-Birke (Betula pendula) verwendet. Beide weisen in ihrer Jugend eine typisch weiß-schwarze Rinde auf und sind lichthungrige Standortkünstler. Die eine kommt allerdings mit besonders nassen, die andere mit sehr trockenen Standorten zurecht. Ihre kleinen, rautenförmigen Blätter sind mit ihrem auffallend frischen, hellen Grün perfekte Frühlingsboten.

Herkunft der Birke

Nach der letzten Eiszeit gehörten Birken zu den ersten Bäumen, die die vom Eis befreiten Flächen zurückerober¬ten, und auch heute noch besiedeln sie als Pioniere stillgelegte Fabrikgelände, Baugruben und Bahnlinien. Vor allem in skandinavischen und osteuropäischen Ländern werden im Frühjahr, wenn die Birken aus der Winterruhe erwachen, ihre Stämme und Äste 2 bis 5 cm tief angebohrt und das austretende Wasser gesammelt. Eine große Birke kann bis zu 10 Liter Birkensaft am Tag und 200 Liter pro Saison liefern. Werden maßvollere Mengen entnommen und wird das Loch mit Baumwachs wieder verschlossen, bleibt die Birke gesund.

Inhaltsstoffe

Birkenblätter enthalten etwa drei Prozent Flavonoide, die den Stoffwechsel, vor allem aber die Nierenfunktion anregen und so stark harntreibend wirken. Ätherische Öle und Gerbstoffe haben einen antibakteriellen Einfluss. Die Kombination beider Eigenschaften machen Birkenblätter zum perfekten Mittel gegen Harnwegserkrankungen. Auch das aus Stämmen und Ästen abgezapfte Birkenwasser (= Birkensaft) wird genutzt, es gilt als entzündungshemmend und entgiftend. Weil es neben vielen Vitaminen und Mineralstoffen auch das als Birkenzucker bekannte Xylit enthält, ist sein Geschmack leicht süßlich.

Verwendung der Birke

  • Birkenblätter und -knospen werden als Tee gegen Nieren- und Blasenentzündungen sowie zur Vorbeugung von Nierensteinen eingesetzt. Weil über die erhöhte Nierentätigkeit auch vermehrt Gifte ausgeschieden werden, bessern Birkenblätterextrakte das Hautbild.
  • Die durchblutungsfördernde Wirkung der Blätter lindert Beschwerden bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, also auch Gicht und Rheuma.
  • Birkenwasser kann äußerlich als Tonikum für die Kopfhaut angewendet oder auch direkt getrunken werden. Als Haarwuchs- und Anti-Schuppen-Mittel findet man Birkensaft in vielen Haarwässern, in dieser Anwendungsform sorgt es auch für glänzendes Haar.
Hinweis
Darauf sollten Sie bei der Verwendung von Birkenwasser achten.

Birkenwasser kann pur als Getränk genossen werden. Auf einige Haustiere, darunter Hunde, wirkt das enthaltene Xylit allerdings toxisch.

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